ETH Campusmodell

Willkommen auf dem Campus Hönggerberg

Hightec zwischen Wäldern und Wiesen: willkommen auf dem lebendigen Campus ETH Hönggerberg!

Um 1924 sendete der erste Radiosender der Schweiz vom Hönggerberg. Damals waren die zwei Radiotürme umgeben von Landwirtschaft. Seit die ETH 1959 den damaligen Grundbesitzern Land abkaufte, wächst und gedeiht der Campus. Ihr Knopfdruck bestimmt, ob auf dem Modell die gebaute Infrastruktur aufleuchtet, oder die verschiedenen Gärten als Teil der Landschaftsarchitektur.
Machen Sie die Gebäude der Zukunft sichbar, entdecken Sie die Habitate von Wildbienen und Fledermäusen oder finden Sie das Restaurant Ihrer Wahl unter:

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Gebaute Infrastruktur

Die historische Entwicklung des ETH-Standorts Hönggerberg begann mit einem Auftrag des damaligen ETH-Präsidenten an den neu ernannten ETH-Professor und ehemaligen Stadtbaumeister von Zürich, A. H. Steiner. Er sollte einen geeigneten Ort für eine moderne Forschungsstätte für die aufstrebende Disziplin der Kernphysik zu finden. Von der Planungsphase im Jahr 1957 bis zum ersten Spatenstich 1961 vergingen nur vier Jahre. In den folgenden Jahrzehnten wurden vier Bauetappen abgeschlossen, die den heutigen Campus Hönggerberg formten. Hier sind die wichtigsten Meilensteine der bisherigen Entwicklung des Campus Hönggerberg im Überblick:

1957 
Beschluss zur Erweiterung der ETH auf dem Hönggerberg, Planungsbeginn

1961–1969
Erste Bauetappe

1972–1976
Zweite Bauetappe

1996–2004
Dritte Bauetappe

2005 / 2007
Masterplan «Science City» + Festsetzung Sonderbauvorschriften

2005–2022
Ausführung vierte Bauetappe

ab 2015
Testplanung Masterplan «Campus Hönggerberg 2040»

seit 2022
Festsetzung Sonderbauvorschriften + Erste Wettbewerbe + Baueingaben unter dem neuen Masterplan

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Bauetappe 1 (1961–1969)

ETH-Professor Albert Heinrich Steiner entwarf den Bebauungsplan für die «Aussenstation» der ETH nach dem Motto «Durchgrünte Weiträumigkeit». Der Unterrichtskomplex mit Zentralgebäude (HPH), Hörsaalgebäuden (HPZ, HPV), einem zehngeschossigen Hochhaus (HPP) und dem Studentenrestaurant (HPR) für die Physikdisziplinen bilden bis heute den historischen Kern des Campus Hönggerberg.

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1964: Auf der ersten Baustelle entsteht das Gebäude für die Kernphysik.

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1967: Das Laboratorium für Kernphysik, das Gebäude für Technische Physik sowie die Abteilung für industrielle Forschung AFIF (HPT) nehmen Gestalt an.

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Bauetappe 2 (1972–1976)

Der HIL-Gebäudekomplex wurde von den Architekten Max Ziegler und Eric Laute im Stil des «zweckrationalen Funktionalismus» entworfen. Der Komplex beherbergt heute unter anderem das Department Bau, Umwelt und Geomatik sowie die Campus Info.

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1972: In der 2. Bauetappe wird zu den Physikbauten, der Molekularbiologie (HIM) und der Energiezentrale (HEZ) die Abteilung Architektur und Bauwissenschaften gebaut.

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1973: Die ETH-Aussenstation mit den Physikbauten, der Energiezentrale (HEZ) und den Gebäuden für das Bauwesen (HIL), die Molekularbiologie und Biophysik (HIM/HPM).

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Bauetappe 3 (1996–2004)

Fünf Finger verbunden durch einen 250 Meter langen Verbindungstrakt – der HCI-Gebäudekomplex, entworfen von den Architekten Mario Campi & Franco Pessina, bietet seit 2004 Platz für 4'000 Studierende, Lehrende und Angestellte.

Damit erhöhte der Neubau, in dem die Abteilungen Chemie, Pharmazie, Materialwissenschaften und Mikrobiologie untergebracht sind, die Raumkapazität des Campus Hönggerberg um 50 Prozent.

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Bauetappe 4 (2005–2022)

Seit 2016 wohnen 900 Studierende aus aller Welt in den zwei Wohneinheiten HWW/ HWO. Die Luzerner Pensionskasse und Swiss Life haben im Baurecht diese beiden Neubauten im Südwesten des Campus errichtet.

Seither werden hier günstige Wohneinheiten, aufgeteilt in Wohngemeinschaften und Studios, an Studierende vermietet. Zusätzlich gibt es Ateliers, Studienarbeitsplätze und Aufenthaltsräume zur freien Nutzung.

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Gärten und Freiräume

Verschiedene Gärten prägen das Bild des Campus Hönggerberg. Der grüne Aussenraum und die Architektur sind auf dem Campus Hönggerberg eng miteinander verwoben - ganz nach Albert Steiners Kerngedanken, dass die Landschaft die Stadt durchdringen soll. Für die Gestaltung der Aussenanlagen zog er um 1967 den renommierten Landschaftsarchitekten Willi Neukom (1917-1983) hinzu. Dieser begleitete den Ausbau der ETH Hönggerberg für ein ganzes Jahrzehnt. Neukom gilt als herausragender Vertreter der Landschaftsarchitektur der Nachkriegsmoderne in der Schweiz. Wie auf dem Campus Hönggerberg gut sichtbar, sind in seiner Arbeit Landschaft und Architektur eng miteinander verwoben. Die Architektur öffnet sich durch Fensterbänder, Laubengänge und auskragende Geschosse zur Landschaft. Und die Landschaft greift das geometrische Raster und teils die Bodenbeläge der Architektur auf. Gut sichtbar ist das beim "Feuerlöschteich".

Heute umfasst der Campus der ETH Zürich auf dem Hönggerberg 37 Hektar. 2024 einmal mehr als beste Hochschule Kontinentaleuropas ausgezeichnet, wächst und verdichtet sich die ETH stetig, um die Bedürfnisse von Lehre und Forschung zu erfüllen. Dabei werden Nachhaltigkeit und der Weg zu Netto Null hoch gewichtet. So entwickeln sich auch der Aussenraum und die Gärten mit dem Fokus auf Biodiversität und Klimaschutz. Lesen Sie dazu mehr unter "Nachhaltigkeit". Die Pflege und Weitergestaltung der Landschaftsarchitektur und Gärten baut auf einem Leitkonzept sowie einem Pflege- und Entwicklungsplan auf, die aus einem dendenkmalpflegerischen Gutachten abgleitet sind.

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Denkmalgeschützte Bauten

Der Campus Hönggerberg umfasst herausragende, zeugnishafte Bauten und Landschaftsarchitektur der Schweizer Nachkriegsmoderne. So sind die Bauten der ersten Ausbauetappe des Architekten Albert Heinrich Steiner (1877-1965) sowie die Gartenanlage «Albert-Steiner-Garten» von Willi Neukom (1917-​1983) denkmalgeschützt.​

Seit 2017 ist zudem der gesamte Campus Hönggerberg im Bundesin­ventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz (ISOS). Die Bauten für Physik, Biologie und Infrastruktur aus der ersten Bauetappe in den 60er-Jahren wurden vom Architekten Albert Heinrich Steiner geplant.​

​Gebäude:​ HPT, HPF, HPM, HPK, HPH, HPR, HPV, HPP, HPZ

Albert Steiner Garten Aussen

Albert-Steiner-Garten auf dem Campus Hönggerberg

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Geplante Infrastruktur

Mit dem Masterplan «ETH Campus Hönggerberg 2040» soll der heutige Standort gezielt verdichtet, nachhaltiger und noch attraktiver werden. Der Stadtquartier-Charakter des Campus wird gestärkt durch die Aufwertung der Hauptachse Wolfgang-Pauli-Strasse zu einem belebten und grünen Aufenthaltsort. Es entstehen zudem neue Gebäude für Lehre und Forschung, sowie zusätzliche öffentlich nutzbare Gärten, Plätze und Restaurants.

Innenverdichtung 

Um die umgebende Landschaft sowie Grün- und Freiräume zu schützen, wird der Campus nach innen entwickelt. Dies bedeutet, dass für zusätzlich benötigten Raumbedarf bereits erschlossene Flächen genutzt werden und auch in die Höhe gebaut wird. Der charakteristische Ring, welcher den Campus umgibt, wird gestärkt und die um­liegende Landschaft bleibt erhalten.

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Bauliche Verdichtung

Die Weiterentwicklung des Campus soll auch mit dem HWS Neubau die Gegebenheiten des Areals, wie die sensible Einbettung im Naherholungsgebiet, oder die denkmalgeschützte Gebäude und Gärten wahren.

Der sich in Planung befindliche HWS-Neubau ist der erste Bau, welcher gemäss den neuen Sonderbauvorschriften realisiert wird. Als Höhenakzent nimmt das künftige Gebäude HWS bei der Verdichtung des Campus eine zentrale Rolle ein.

Der HWS-Neubau wird der neue zentrale Anlaufpunkt auf dem Campus Hönggerberg sowohl für Studierende als auch für die Öffentlichkeit. In den öffentlichen Geschossen finden sich Nutzungen wie das Dienstleistungszentrum der Zukunft, Gastronomie und Detailhandelangebote. Zudem werden grosszügige Lehr- und Lernflächen realisiert. Eine weitere wichtige öffentliche Nutzung im HWS stellt die neue ETH-Bibliothek dar, einschliesslich Serviceangeboten und Arbeitsplätzen für Studierende.

Das HWS bietet die Chance zur Realisierung von innovativen und neuen Arbeitswelten und dient als grosse Wachstumsfläche für Büronutzungen der ETH. Das Departement Informatik wird durch diese Erweiterung auf dem Campus Hönggerberg konsolidiert und einen Grossteil des Gebäudes beleben.

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WPS

Die Sanierung und Neugestaltung der Wolfgang-Pauli-Strasse schafft in erster Linie die notwendige Kapazität für die wachsende Zahl der Menschen auf dem Campus. Dazu gehören der sichere Verkehr von Fussgänger:innen, ÖV und Velo plus eine nachhaltige Campusentwicklung mit Rücksicht unter anderem auf Biodiversität und Hindernisfreiheit. Eine zentrale Rolle spielt auch die Umstellung der Buslinien 69 und 80 auf einen elektrischen Busbetrieb mit Doppelgelenk-Trolleybussen zur Erhöhung der Passagierkapazitäten und für einen umweltfreundlicheren Betrieb.

Mit der beidseitigen Begrünung, schattenspendenden Bäumen und Sitzmöglichkeiten soll die Wolfgang-Pauli-Strasse aber auch ein lebendiger und attraktiver Aufenthaltsort für Studierende, ETH-Angehörige, Gäste und Nachbarn werden.

Im Sinne der Verdichtung ist Volumen eingeplant für zwei weitere Hochbauten entlang der Wolfgang-Pauli-Strasse. Neben zusätzlichen Flächen für Lehre und Forschung bieten diese Hochbauten auch Raum für Cafés, Läden oder Ausstellungsflächen im Erdgeschoss. Auch die Bibliothek aus dem Zentrum könnte Platz darin finden. So entwickelt sich der Hönggerberg entlang der Wolfgang-Pauli-Strasse schrittweise zu einem noch attraktiveren Campus.​

Baustart ist geplant auf Anfang 2026 und der Abschluss der Bauarbeiten per Anfang 2028.

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Geplante Infrastruktur

HIL

Umbau als Living Lab - ein Pilotprojekt

Die HIL Sanierung und -Erweiterung ist sowohl aus ökologischer und als auch aus ökonomischer Perspektive der Kreislaufwirtschaft verpflichtet. Im Bestand zu bauen bedeutet, den Bestand anhand nachhaltiger Reparaturstrategien zu erhalten und weiterzuentwickeln. Gleichzeitig müssen die architektonischen Raumprogramme den Nutzungsanforderungen sich rasch wandelnder Arbeitsweisen und Technologien angepasst werden. Im Zentrum der Investitionsentscheide steht daher die Frage: Wie können bestehende Gebäude transformiert werden, um mit signifikant kleinerem ökologischem und ökonomischem Fussabdruck als bisher zeitgemässe Lebens-, Lern- und Arbeitsumgebungen mit hoher funktionaler und gestalterischer Qualität zu schaffen?

Gegenstand und Kontext des Architectural Living Labs

Die Initiative «HIL Architectural Living Lab (HIL ALL)» ist ein vom Departement D-ARCH und der Abteilung Immobilien geleitetes, lehr- und forschungsbasiertes Bauprojekt, welches zusammen mit seinen Nutzenden, Experten anderer Departemente und Partnern aus der Bauindustrie den inhaltlichen, strukturell-logistischen und finanziellen Herausforderungen im Kontext der bevorstehenden HIL-Sanierung begegnet.

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Geplante Infrastruktur

HPQ

Die ETH Zürich baut ihre Stellung in den Quantentechnologien weiter aus: Mit dem Labor-​ und Bürogebäude HPQ erstellt sie auf dem Campus Hönggerberg ein Physikgebäude mit neusten Forschungsinfrastrukturen. Diese erlauben es, physikalische Phänomene auf bisher unerreichbar kleinen Längenskalen und kurzen Zeitskalen zu untersuchen. Die Erforschung dieser Phänomene bildet die Grundlage für zukünftige Technologien und völlig neuartige Materialen. Der seitlich angeordnete Nebenbau der Untergeschosse im HPQ verfügt über sogenannte Hochleistungslaboratorien mit besonders empfindlichen Einrichtungen für solch zukunftsweisende Forschung.

Damit das HPQ klimafreundlich betrieben werden kann, entsteht unterhalb des Gebäudes ein neues Erdsondenfeld für das bestehende Anergienetz, welches massgeblich zu einer nachhaltigen Wärme- und Kälteversorgung beiträgt. Die Eröffnung des Gebäudes ist auf Ende 2028 geplant.

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Von 2022 bis 2029 wird auf dem Campus Hönggerberg das neue Physikgebäude HPQ gebaut. (Visualisierung: Ilg Santer Architekten)

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Nachhaltiger Campus

Wildbienenparadiese, ein gemeinsamer Energiekeller und ein Absenkpfad Richtung Netto Null - der Nachhaltigkeitsansatz der ETH umfasst ökologische, soziale und ökonomische Dimensionen gleichermassen. Nebst Forschung und Lehre zu verschiedensten Lösungen für eine nachhaltige Zukunft setzt die ETH auch ganz konkrete Massnahmen um. Im Bereich "Ökologie" beispielsweise das dynamsiche Erdspeichersystem, das einen Grossteil des Heiz- und Kühlbedarfs des Campus Hönggerberg deckt (Link Anergienetz). Oder die Förderung von Biodiversität und Artenvielfalt auf den Campus mit Magerwiesen (z.B. steile Wiesenböschung östlich des HCI oder Blumenwiese entlang des Robert-Gnehm-Wegs) und Wildbienenparadiesen (Alpengarten).

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Nachhaltiger Campus

Netto Null

Die ETH ist als Teil der Schweizer Bundesverwaltung verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2023 um mindestens 50 % im Vergliech zu 2006 zu reduzieren. Das "ETH Netto-Null"-Programm definiert bis 2030 wesentliche Meilensteine, um die klimawirksamen Emissionen, ausgedrückt in tCO2eq, zu reduzieren. Dies sowohl auf den Campus, als auch in Lehre und Forschung. Beispiele sind ein dekarbonisierter Campus, emissionsreduzierte Dienstreisen oder die Stärkung der Kompetenzen in Nachhaltigkeit und Ethik. Das Programm "ETH Netto-Null" stellt zudem die Weichen für die Herausforderungen nach 2030.

Erneuerbare Energie aus Sonne oder Wind fliesst nicht immer dann, wenn sie gebraucht wird. Daher wird ihre Speicherung immer wichtiger. ETH-Forschende verwenden Eisen, um Wasserstoff sicher und langfristig zu speichern. Die Technologie könnte in Zukunft wirksam für die saisonale Energiespeicherung eingesetzt werden.

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Photovoltaik

Der von Photovoltaikanlagen erzeugte Strom wird direkt in die Gebäude eingespeist, in denen er produziert wird – das verringert die Abhängigkeit von externer Energie und unterstützt das Ziel der ETH, lokal und sauber Energie zu nutzen.

Mittelfristig will die ETH Zürich mit ihren Solaranlagen rund 800'000 kWh pro Jahr erzeugen. Das entspräche etwa 1,5 % des gesamten Energiebedarfs des Campus Hönggerberg (derzeit 53 GWh/Jahr).

Bestehende Anlagen sind gelb markiert, neue orange  und geplante grün. Ein Highlight: Die Südfassade des neuen HIF-Gebäudes beherbergt die erste fassadenintegrierte PV-Anlage auf dem Campus – ein sichtbares Zeichen für den Wandel der ETH hin zu solarer Innovation.

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Biodiversität

Der Campus Hönggerberg ist ein beliebter Lebensraum. Er bietet aufgrund seiner vielfältigen Landschaftsstrukturen einen wertvollen Rückzugsort für verschiedene Amphibien, Säugetiere, Vögel und Insekten. Diese profitieren von vielfältig gestalteter Umgebung, darunter naturnah bewirtschafteter Wald, Wiesenflächen, Feuchtgebiete und bebaute Gebiete.

Flächendeckende Biodiversitätsmonitorin

Das Grassroot Projekt hat zum Ziel, die Biodiversität auf den Campusflächen der ETH Zürich systematisch zu erfassen und auszuwerten. Durch regelmässige Datenerhebungen und den Einsatz moderner Technologien sollen Artenvielfalt, Lebensräume und ökologische Zusammenhänge dokumentiert werden. Ziel ist es, eine datenbasierte Grundlage für Massnahmen zur Förderung der Biodiversität zu schaffen, die nachhaltige Entwicklung der ETH-Areale zu unterstützen und die Ergebnisse in Forschung und Lehre zu integrieren. Das Projekt soll ein Best-Practice-Beispiel für die Zusammenarbeit von Forschung, Lehre, Verwaltung und Öffentlichkeit im Sinne von Citizen Science bei minimalen Kosten sein.

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Anergienetz

Um mittelfristig Klimaneutralität zu erreichen, setzt die ETH Zürich auf Energieversorgung ohne fossile Energieträger. Ein zentrales Element dabei ist der Ausbau des Anergienetzes im Inneren des Hönggerbergs. Seit 2013 ist das dynamische Erdspeichersystem auf dem Campus Hönggerberg in Betrieb und wird laufend ausgebaut.​ 2020 wurde das Anergienetz mit dem Schweizer Energiepreis «Watt d'Or» des Bundesamts für Energie auszeichnet für die Energieexzellenz in der Kategorie «Gebäude und Raum».

Energie aus der Erde​

Über 600 einzelne Erdsonden, die bis zu 200 Meter tief in den Boden ragen, nehmen im Sommer Wärme auf und geben sie im Winter wieder ab. Anergie wärmt und kühlt auf tiefem Temperaturniveau: Im Winter wird die Wärme mit circa 18 Grad Celsius aus dem Erdreich gewonnen, Wärmepumpen erhöhen die Temperatur dann auf etwa 34 Grad. Bereits 14 Gebäude sind an das dynamischen Erdspeichersystem angeschlossen, sieben weitere sollen in den nächsten beiden Jahren folgen. ​Als Gesamtsystem ermöglicht das Anergienetz mit den neuen Kältemaschinen/Wärmepumpen eine hocheffiziente und umweltfreundliche Wärme- und Kälteversorgung.

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Mobilität

Mehr als 30'000 Studierende und Mitarbeitende pendeln täglich an die ETH. Laut der letzten Pendler:innenbefragung von 2021 kommen fast 95% davon mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Velo oder zu Fuss. Der ETH-Link-Bus transportiert ETH-Angehörige und Gäste drei bis viermal pro Stunde zwischen den Standorten Zentrum und Hönggerberg. Seit 2020 fahren die Busse dieser Linie vollelektrisch.

Nach aktuellen Schätzungen sind die Emissionen aus Dienstreisen mit Flugzeug, Auto oder öffentlichen Verkehr etwa vier- bis fünfmal so hoch wie die des Pendlerverkehrs. Sie machen ca. 13% der Gesamtemissionen der ETH aus, wovon fast 95% auf den Flugverkehr zurückfallen. Das beinhaltet Flüge von ETH-Angehörigen zu Konferenzen, für Feldarbeit und Forschungsaustausche oder zu Projektsitzungen, sowie Flüge an die ETH von Gastreferent:innen und Bewerber:innen und Flüge von Studierenden im Rahmen ihrer Studiengänge. Das 2017 lancierte Flugreisen-Projekt der ETH Zürich motiviert Angehörige in einem partizipativen, faktenbasierten sowie lösungsorientierten Prozess, ihre Treibhausgas-Emissionen aus dienstlichen Flugreisen zu reduzieren.

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